Eigenes Leben riskieren? Freiwillig? Und dafür um halb sechs Uhr
morgens aufstehen?! Freiwillig?!!
Ja, genau das taten wir an diesem Tag.
Aber alles der Reihe nach. Wie ich bereits erwähnt habe, war unser Trip
zu der Koreanischen Demilitarizierten Zone, DMZ, von Deutschland aus
gebucht. Bei diesem Teil der Planung zügelten wir unser
Flexibilitätsbedürfnis und überließen nichts dem Zufall.
Eigentlich werden in [KTG] mehrere Reiseveranstalter aufgelistet, die
eine Tour zu DMZ anbieten. Beim Recherchieren im Netz fand mein Mann
allerdings ein weiteres Angebot, das ihm spontan am besten gefiel.
Nicht nur der Preis stimmte - 70 USD pro Person statt 100-120 USD bei
den Konkurrenten. Auch den Veranstalter selbst fanden wir sehr
interessant - die USO, die Organisation, die sich ehrenamtlich um den
Alltag amerikanischen Soldaten kümmert. Auch in Südkorea, wo Amerikaner
die UNO vertreten.
Freizeitbeschäftigungen, die die USO in Seoul anbietet, sind vielfältig
-
von DMZ-Touren über Theaterbesuche bis Töpfereikursen. Die Preise sind
günstig, da die USO eine gemeinnützige Organisation ist. Teilnehmen
darf
jeder, nicht nur die Angehörigen des amerikanischen Militärs. Mit einer
Ausnahme - den zivilen Südkoreanern ist der Zugang zu Joint Security
Area (JSA) der DMZ verboten.
Die ausländischen Touristen müssen beim Besuch der DMZ einige Regeln
beachten:
- Man soll seinen gültigen Reisepass dabei haben.
- Man darf nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen. Also
vor
der Tour sich mal schnell zu betrinken, um Mut zu tanken, geht
definitiv nicht.
- Man muss anständig gekleidet sein - keine zerschliessenen Jeans
und
keine Miniröcke. Keine Kleidung im Military-Stil, egal wie angesagt -
bei einem Zwischenfall würden erst die Menschen angeschossen, die für
feindliche Soldaten gehalten würden.
Die Exkursion ist auf 70 Teilnehmer ausgelegt. Als wir bei der
USO-Station ankamen, stand bereits eine beachtliche Warteschlange vor
der verschlossenen Bürotür. Durch den Anblick leicht angeschlagen,
reihten wir uns an deren Ende ein.
Als die USO-Mitarbeiterin erschien, öffnete sie plötzlich die Bürotür,
neben der wir gerade standen. Jeder in der Warteschlange
vollführte einen 180 Grad Dreh, und die Letzten sind die Ersten
geworden.
Schnell mal registriert - die Pässe offen und das Geld
bereit zu halten erleichtert die Prozedur - und schon saßen wir im Bus.
Ein kleines Zwischenfrühstück - süßer Reis mit Rosinen - und der Bus
startete Richtung DMZ.
Die meisten Touristen im Bus waren US-Amerikaner. Dazu ein paar
Australierinnen, ein Österreicher, ein kanadisches Paar und fünf
Deutsche. Diese saßen direkt vor uns, was den Effekt des Deutschen als
Geheimsprache komplett eliminierte. Die Reiseführerin war eine
Koreanerin mit einem nicht fehlerfreien, dafür aber lauten und
deutlichen Englisch.
Die Autobahn Richtung Norden läuft an Hangang, dem Seouler Fluß,
entlang. Direkt hinter der Grenze Seouls wird das Ufer in einen
Stacheldraht umhüllt, und die Dichte der Militäreinrichtungen nimmt
kontinuierlich zu. Nicht ohne Grund - es wurden schon mehrere
Spione im
Dienst des Nordens aus dem Hangang gefischt.
Auf den Bildschirmen im Bus wurde uns der Film über den koreanischen
Krieg gezeigt. Ich werde den nicht nacherzählen - erstens, hatten das
alle im Geschichtsunterricht, und zweitens, jeder kann das Thema bei
Interesse selbstständig erforschen.
Als man im Jahr 1953 Waffenstillstand erreichte, trennte man die beiden
koreanischen Staaten voneinander durch eine ca. 4 km breite
Demilitarisierte Zone. Die Zone verläuft quer durch die Halbinsel und
darf nicht ohne Genehmigung betreten werden.
Als Erstes wurden die Tourteilnehmer am Camp Bonifas, einer Station der
UN-Truppen, in
Empfang genommen.
Wir wurden von zwei US-Militärs, ich nenne sie mal Der Schöne und Der
Gesprächige, begrüßt. Sie erzählten uns die Geschichte von DMZ und
klärten über die Zwischenfälle auf, die in Joint Security Area (JSA)
bis dahin passierten. Außerdem nahmen sie
Unterschriften ab, dass man bei einem möglichen Unglück die UNO von
jeglicher Verantwortung entlastet. Um so ein Unglück weitestgehend zu
vermeiden, weihten sie die Touristen in die richtige Verhaltensweise an
der Grenze ein.
Man sollte die nordkoreanischen Soldaten nicht provozieren: "Please
don't start the second Korean War!" Das
scheint einem eine triviale Regel zu sein, oder?
Und trotzdem. In den
blauen UNO-Bussen, in die man verladen wird, hängt das Bild eines
Aktivisten, der schon mehrere Male an einer DMZ-Tour teilgenommen hat.
An der Grenze angekommen, verlangte er lauthals Freiheit für alle
Nordkoreaner, oder stemmte irgendwelche Plakate in die Höhe. Glaubte
der
Mensch wirklich, Kim Jong-il würde über die Grenze marschieren,
ihm die Hand drücken und den Kurs sofort Richtung Kapitalismus
wechseln? Oder war ihm eigene Selbstverwirklichung wichtiger, als der
Tod und das Elend, die er mit seinen Aktionen über Millionen von
Menschen hereinbrechen würde, sollte ein Soldat des Nordens
überreagieren?
Im Bus kontrollierte der Gesprächige die Pässe und schaute jedem
aufmerksam in die Augen. Durch die eigene Sonnenbrille hindurch.
Nächste Station unserer Reise - Panmunjeom. Auf dem Weg dorthin
dominiert das Himmelsblaue die
Landschaft, überall sieht man die Überschrift "In Front of Them All" -
die Farbe und das Motto der UN-Truppen in DMZ. Fotografieren ist
strengstens verboten.
Panmunjeom selbst ist eine Siedlung in der Joint Sequrity Area (JSA),
wo der Waffenstillstand zwischen den
beiden koreanischen Staaten unterschrieben wurde. Seitdem herrscht
relative Ruhe in dem Gebiet. Beide Koreas streben eine
Wiedervereinigung an, obwohl unter sehr unterschiedlichen Bedingungen.
Offizieller Zustand ist der Krieg, weiterhin.
Beim Betreten dieser Zone werden alle Rücksäcke im Bus gelassen.
Kameras sind erlaubt, ein zweites Objektiv mitzunehmen - nein. Also,
wer mehrere Objektive besitzt, sollte sich entscheiden, mit welchem von
denen er arbeiten möchte.
Da ich die Wahl zwischen einem großen, hellfarbigen, auffälligen
Telezoom und einem Weitwinkel hatte, habe ich mich für das kleine
Schwarze entschieden. Somit kann ich Ihnen zwar den Überblick über die
Innenkoreanische Grenze verschaffen, aber leider keine Portraits
nordkoreanischer Grenzwächter zeigen, sorry.
An der Ecke des blauen
Häuschens steht ein Soldat des Südens.
Wer den Kollegen da passiert, erhöht signifikant den eigenen
Eisenanteil.
Und wer glaubt, die Grenze würde von einfachen Burschen mit
Schnapp'n'Schieß-Reflexen bewacht, der irrt sich gewaltig. Jeder
südkoreanische Grenzschutzsoldat besitzt mindestens einen
Kollegeabschluss, beherrscht mindestens zwei Fremdsprachen und hat
einen Meistergrad in mindestens einer der Kampfkunstarten. Vermutlich
stellt auch der Norden seine Besten an die vorderste Front.
Dabei ist die populärste, vom beiden Staaten geförderte Kampfkunst -
Taekwondo. Taekwondo der World Taekwondo Federation (WTF) im Süden, das
der International Taekwondo Federation (ITF) - im Norden. Also bin ich
mit dem nordkoreanischen Militär im gleichen Sportverband. Das ist ein
sehr interessanter Beweis, wie klein unsere Welt doch ist, oder?
Trotz solcher Verbundenheit würde ich nicht mit einem freundlichen
Empfang auf der anderen Seite der Grenze rechnen.
Insgesamt wurde uns das Verhältnis über die Betonlinie hinweg
als angespannt beschrieben. Amerikaner beklagten sich, nordkoreanische
Soldaten zeigen ihnen bei Gelegenheit den ausgestreckten Mittelfinger.
Achtung, die Frage: "Woher kennen die Nordkoreaner diese Geste?"
Das mittlere der drei blauen Gebäuden darf von Touristen betreten
werden. Hunderttausend kommen jährlich aus dem Süden, einige Hunderte
aus
dem Norden herüber.
In Inneren der Baracke warnte der Gesprächige seine Lämmchen vor. Frei
aus dem Englischen übersetzt: "Diese Soldaten stehen hier, um Sie vor
einem Seitenwechsel zu bewahren. Bitte belästigen Sie sie nicht, die
hier sind keine Kuschelgarde. Ich selbst traue mich nur bis hier an sie
heran." - der Amerikaner schmiegte sich an den Südkoreaner auf zwanzig
Zentimeter Abstand. Dieser zuckte zwar mit keinem einzigen Muskel,
vermittelte aber trotzdem den Eindruck - hier ist tatsächlich seine
persönliche Grenze. Und diese zu überschreiten, wird nicht minder
unangenehme Folgen haben, als beim Überschreiten der, die man aus dem
Fenster sah.
Danach bekam man einige Informationen, Geschichten und Anekdoten
serviert. Eigentlich treffen sich die beiden Parteien in diesem Raum,
um das Geschäft des systematischen Gegenüberstehens zu regeln. Die
Meetings werden auch "Blasenwettbewerbe" genannt - wer
als Erster auf Toilette muss, der hat wohl schwacheres
Gesellschaftssystem im Rücken. Durchhalterekord - 11 Stunden.
Kleines Nervenkitzel - in den nördlichen Teil des Raums übergehen, ein
paar Fotos schießen, und schon wurde man nach draußen herausgetrieben.
Eine der Touristinnen stellte sich neben dem Soldaten an der
Gebäudeecke, den Norden voll im Rücken, und grinste ihrer Freundin in
die Kamera. "Don't do it, Madam, just keep going!"
Wieder im Bus, drehten wir eine Runde über den Platz und verließen
Panmunjeom Richtung Süden.
Der Himmel sah an diesem Tag nach einem Geschenk aus, für Fotografen
zumindest.
Unsere nächste Station war ein Überwachungspunkt der UNO.
Glauben Sie, ich möchte Ihnen nochmal diesen fantastischen Himmel über
einer grünen Landschaft zeigen? Nicht nur. Die graue Laube in der Ferne
ist ein Überwachungspunkt der Nordkorea. Die kleinen schiefen Pfosten
in der Ecke des Bildes - innenkoreanische Grenze. Die grüne Landschaft
- ein Minenfeld.
Zurück in den Bus und weiter, die nächste Sehenswürdigkeit wartet schon.
Sie wartet schon seit einem halben Jahrhundert hier - das ist die
Brücke ohne Wiederkehr. Nach dem Krieg wurden Gefangene auf diese
Brücke und vor die Wahl gestellt: welchem der beiden Staaten wollen sie
ihr Schicksal anvertrauen?
Egal, ob sie die Brücke gen Norden oder gen Süden verließen - diese
Entscheidung war in ihrem Leben einmalig, entgültig.
Tourteilnehmer wurden auf die Brücke nicht rausgelassen. Erstens, um
sie vor falschen endgültigen Entscheidungen zu bewahren. Zweitens sieht
die Brücke baufällig aus, sollte aber weitere Flutwellen der
Schaulustigen
überstehen.
Bis auf Touristen und Militär ist die DMZ fast unbewohnt. Nur zwei
Dörfer existieren hier: "Das Dorf des großen Erfolgs", oder "Freedom
Village" auf der Südseite, und das "Friedensdorf", oder "Propaganda
Village", auf der Nordseite.
Die Einwohner des "Freedom Village" werden streng überwacht, zahlen
keine Steuer, unterliegen nicht der Militärdienstpflicht, und ihre
Kinder erhalten garantierten Studiumplatz an einer Uni ihrer Wahl.
Das "Friedensdorf" wird, laut unseren Begleitern, von Soldaten bewohnt.
Sie halten die Häuser der Siedlung instand und informieren die Bauern
auf der Südseite über die Vorzüge des sozialistischen Systems.
Und natürlich möchte man dem Nachbar zeigen, wer den längsten
Fahnenmast im Dorf hat. Als die südkoreanische Fahne eines Tages in
knapp 100
Meter Höhe wehte, reagierten die Nordkoreaner unverzüglich - 160 Meter!
Dabei sicherten sie sich einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde -
für die größte Flagge der Welt. Sie ist 31 Meter lang und ca. 270 Kilo
schwer. Bei Regen muss sie vom Mast abgenommen werden, damit der nasse
Stoff unter eigenem Gewicht nicht reißt.
Dieses Propagandakunststück rundete den ersten Teil unserer Exkursion
ab. Wir alle wurden in unseren Bus umgeladen, und nach einem
Zwischenstopp fürs Souvernirjagd zum Mittagessen verfrachtet.
Beim Mittagessen lernten mein Mann und ich ein neues koreanisches
Gericht - Bulgogi, Rindgeschnetzeltes, - und zwei Touristen aus der
Schweiz kennen. Wir unterhielten uns über die Unterschiede zwischen
Hochdeutsch und Deutsch aus den Alpen, Canon vs. Nikon, und darüber,
was man in Korea bereits erlebt hat und bereit wäre, zu erleben.
Die Schweizer waren bereits in Nordkorea, wir waren bereit, sie aus der
Ferne zu betrachten. Genau das war unser nächstes Thema - Dora
Observatory.
Dora Observatory ist weder Sternwarte, noch Wetterwarte. Es ist 1986
gebaut, um den Nachbar besser im Auge zu behalten.
Zu sehen gibt's. Auf der gegenüberliegenden Seite der DMZ befindet sich
die zweitgrößte Stadt des Nordens - Gaeseong.
Die Hauptattraktion an dieser Stelle ist, mittels eines Fernrohrs
rüberzuschauen. [KTG] behauptet, man könnte Bauern beim Arbeiten und
Kinder bei Militärtraining beobachten. Außerdem gäbe es eine riesige
goldene Diktatorstatue zu bewundern. Nichts davon gesehen
- die Fernrohre waren nicht stark genug für mich.
Gesehen habe ich eine relativ große Stadt, die sich in einem Tal
ausbreitet. Am näheren Rand der Stadt befindet sich eine moderne
Industrieanlage, erbaut in Zusammenarbeit der beiden Ländern. Südkorea
liefert Rohstoffe, Energie und bietet Beschäftigung den Einwohnern der
Stadt, und profitiert im Gegenzug von niedrigen
Produktionskosten.
Das Ganze wird von kahlgeschorenen Bergen umrahmt. Das ist übrigens ein
einfaches Merkmal, wie man einen nordkoreanischen Berg von einem
südkoreanischen unterscheidet. Während des Kriegs, und einige Jahre
danach, waren die Wälder auf beiden Seiten die wichtigste
Energiequelle. Und irgendwann mal war diese Quelle komplett erschöpft.
Südkorea leitete Maßnahmen zur Wiederaufforstung ein. Nordkorea nicht.
Deswegen, wenn man beim Wandern auf der Koreanischen Halbinsel sich
plötzlich auf einem kahlen Berg wiederfindet, sollte man sich fragen,
ob man das wirklich will. Und wenn nicht - den Zeiger des eigenen
Kompass betrachten, und sich unauffällig in die entgegengesetzte
Richtung verdrücken.
Aber wo sind die Bilder von dem Ganzen? Es gibt keine. Fotografieren
vom Aussichtsplattform ist strengstens untersagt. Mehrere
Sicherheitskräfte achten unermüdlich darauf, dass das Verbot
eingehalten wird. Ein Bild der aufgereihten Touristen, die sich vor
Fernrohren
bücken, erspare ich Ihnen, OK?
Was ich Ihnen nicht ersparen werde, ist die Information, wie man reich
werden kann.
Das Problem ist, dass der Norden einen Teil seiner Arbeitskräfte beim
Tunnelbau beschäftigt. Sie meinen, ich schlage Ihnen vor, das
Management des Projekts zu beraten? Nein - als Arbeitnehmer wird man
sowieso nie reich.
Es geht darum, diese Bauwerke zu finden. Sie führen unter der DMZ, und
sind dazu entworfen, das Erscheinen von 10.000 Soldaten samt Ausrüstung
am Seouler Stadtrand zu ermöglichen. In kürzester Zeit. Deswegen legt
die Regierung in Seoul viel Wert darauf, dass die Tunnel gefunden und
in Touristenattraktionen umgewandelt werden.
Man vermutet, dass ca. zehn davon existieren. Vier sind bereits
entdeckt. Wir waren dran, uns den dritten Tunnel anzuschauen.
Hier ist das Bild des Infozentrums, wo man Auskunft über die Geschichte
der DMZ erhalten kann.
Bilder des Tunnels habe ich wieder keine, da man nur mit reinem Herzen,
helmgeschütztem Kopf und leeren Händen reingelassen wird.
Der Tunnel ist 1,635 Meter lang, 2 Meter breit und 2 Meter hoch. Von
innen ist er mit Baugerüsten verstärkt, wodurch seine Höhe für einen
Mitteleuropäer nicht mehr ausreicht. Also musste ich mich nicht einmal
umdrehen, um zu schauen, ob mein Mann mir folgte - er sendete
regelmäßige akustische Signale mit dem Kopf gegen die Balken, untermalt
mit undefinierbarem Brummen.
In der Mitte des Tunnels befinden sich nacheinander drei stählerne
Türen, die die innenkoreanische Grenze definieren. Mit Schießscharten
drin, die überraschenderweise offen standen. Entfernt erinnerte das
Ganze an Eingang zu einem Club, bloß Face Control war nicht anwesend.
Das Nachdenken über die Frage, was passiert, wenn der Norden über den
Tunnel angreifen würde, verbiet ich mir, bis ich wieder draußen war.
Die einfachste Antwort wäre nämlich - den Tunnel abzustürzen, oder?
Alles in allem hinterließ bei mir die Tour den Eindruck - man nehme
eine Schweinerei und mache einen Schinken daraus.
Also gibt's nichts
Positives an der DMZ selbst? Doch. Naturschutz.
Da der Mensch diesen 248 km langen, 4 km breiten Landstreifen kaum
nutzt, entwickelten sich hier Biotope - von Urwald über Wiesen bis
Flußufern - mit großer Artenvielfalt. Auch seltene Tierarten finden
hier ihre Ruhe. Unter anderem überwintert hier der Mandschurenkranich,
einer der schönsten und seltensten der Welt, das Symbol für
Langlebigkeit und Glück in koreanischer Kultur.
Direkt vor unserem Bus überquerte ein weiterer Nutznießer von DMZ die
Strasse - ein Wasserreh. Kompakter Körperbau, dünne Beinchen,
abgerundete Ohren. Verschmitzter Blick aus den dunklen Augen, und weg
war es, schenkte meinem Weitwinkel keine Chance.
Hier sind seine Kollegen - aus Stein gemeißelt und somit
weitwinkelfreundlich.
Der Tunnel war der letzte Punkt unseres Pflichprogramms für diesen Tag.
Während der Rückfahrt kramten wir den [KTG] heraus und planten die Kür.
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