Als Nächstes trat ein burjatisches Volksensemble auf.
Darf ich Ihnen Burjatien ganz kurz vorstellen?
Die Republik Burjatien ist ein Föderationssubjekt innerhalb der
Russischen
Föderation. Das Land liegt in Sibirien zwischen dem Bajkal-See im
Norden
und der Grenze zu Mongolei im Süden. Das Volk der Burjaten ist mit
den Mongolen verwandt und genauso wie bei den Mongolen, ist der
Großteil der
Burjaten buddhistischen Glaubens.
Von der Fläche her ist Burjatien mit Deutschland
vergleichbar, deswegen hier noch ein paar Eckdaten im Vergleich; Stand
2008:
Deutschland:
Fläche: 357.104 km2
Einwohnerzahl: ca. 82.117.000
Bevölkerungsdichte: ca. 229 Einwohner pro km2
Anteil der Bevölkerung mit Hochschulabschluß: 16% [OECD-Studie]
Burjatien:
Fläche: 351.334 km2
Einwohnerzahl: ca. 960.000
Bevölkerungsdichte: ca. 3 Einwohner pro km2
Anteil der Bevölkerung mit Hochschulabschluß: 15% [Wikipedia]
Die drei größten ethnischen Gruppen in Burjatien sind Russen (ca. 68%),
Burjaten (ca. 28%), Deutschen (ca. 1,18%); Stand 2002.
Burjaten besiedelten das Territorium "hinter dem Bajkal" im 13.
Jahrhundert, als ein Volk des Mongolenreichs unter der Führung von
Dschingis Khan. Die
ersten Russen kamen im 17. Jahrhundert hinzu. Die meisten Deutschen -
im 20. Jahrhundert.
Die Hauptstadt Burjatiens ist Ulan-Ude, das mit ca. 340.800 Einwohner
auch die größte burjatische Stadt ist. Der Abstand zwischen Moskau und
Ulan-Ude - 5532 km.
Trotz großer Entfernung zu Moskau, geringer Bevölkerungsdichte und
überwiegend bergiger Landschaft ist Burjatien eine der gut
weiterentwickelten Regionen Russlands.
Weitere interessante Fakten:
- die Transsibirische Eisenbahn, ein von Touristen sehr beliebtes
Reisemittel durch Sibirien, überquert auch Burjatien und macht in
Ulan-Ude halt.
- Im Jahr 1219 zahlte Korea nach einer Kriegsmission dem
Mongolenreich Tribut. Im Jahr 2008 waren Burjaten mit einer
Kulturmission in Korea unterwegs.
Hier ist die Show, genießen Sie:
Wunderschön geschmückte Kostüme, komplizierte, präzise ausgeführte
Choreografien und hinreißende Lieder - die Show hinterlies bei mir
einen sehr professionellen, bleibenden Eindruck.
Bei meinen Ohren auch - wegen dem Sitzplatz neben den Lautsprechern
quittierten sie mir bis zum nächsten Tag ihren Dienst. Naja, was tut
man als Fotograf nicht so alles für die Bilder...
Vor Allem ist man aber als Fotograf gut beraten, die günstigen
Lichtverhältnisse möglichst gut auszunutzen. Das Tageslicht blieb uns
noch eine Weile lang erhalten, also eilten wir zurück nach Andong, um
den Hauptspielplatz des Festivals zu finden.
Allerdings, als wir in Andong ankamen, überwog beim Wunsch nach "Brot
und Spielen" plötzlich die materielle Komponente - wir sahen Jjimdak
und wurden schwach.
Hauptzutat dieser Speise - Chili! Weitere Zutaten - Hühnchen,
Tintenfisch, Kartoffel, Gemüse und die dicken Udon-Nudeln. Wie mein
Mann das formulierte: "Bei diesem Jjimdak spürt man ganz genau, an
welche Stelle im Verdauungstrakt sich das gerade befindet..."
Nach solch feurigem Abendessen entflammte der Wunsch nach kulturellen
Erlebnissen mit neuer Kraft. Wir gingen auf die Suche nach dem
Festivalfeld.
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